03.03.2025
Handwerk: Kosten und Risiken bremsen Investitionen aus
Umfrage der HWK – jedem vierten Betrieb fehlen Möglichkeiten für investive Entwicklung

Das heimische Handwerk sieht sich mit schwierigen Investitionsbedingungen konfrontiert: In einer Umfrage der Handwerkskammer (HWK) Münster verneint ein Drittel von 644 Handwerksbetrieben aus dem Kammerbezirk Investitionspläne für 2025. Viele Betriebe sehen sich ausgebremst: Ein Viertel der Befragten kann trotz Investitionswunsch nicht handeln. Besonders problematisch seien die hohen Kosten und der bürokratische Aufwand, meldet die HWK. Kammerpräsident Jürgen Kroos fordert gezielte Entlastungen und verlässliche wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen, um Investitionen wieder anzukurbeln.
Die größten Hindernisse für mehr Investitionen erfahren die Betriebe vor allem durch die Steuer- und Abgabenlast sowie Bürokratie- und Dokumentationspflichten. Unsicherheiten bezüglich der politischen Rahmenbedingungen und der allgemeinen Wirtschaftslage werden als Risiken wahrgenommen. Auch die Kosten für Energie und Rohstoffe sowie gestiegene Zinsen halten von Investitionen ab.
Ein weiteres Zeichen für schwierige Bedingungen sieht die HWK darin, dass die Unternehmen primär auf den Erhalt ihrer bestehenden Kapazitäten setzen – 29 Prozent tätigen Ersatzinvestitionen –, statt aktiv zu wachsen. Positiv sei aber, so die HWK, dass sich die investierenden Betriebe auf Weiterbildung (jeder Vierte) und die Digitalisierung (jeder Fünfte) konzentrieren – zwei entscheidende Faktoren für die Wettbewerbsfähigkeit. 19 Prozent möchten Investitionen in Gebäude tätigen. Am geringsten fällt die Investitionsneigung bei Produktinnovationen und Markterschließungsmaßnahmen (jeweils 5 Prozent) aus. „Damit das Handwerk auch in Zukunft wettbewerbsfähig bleibt, sind gezielte politische Maßnahmen nötig, die Investitionen erleichtern“, betont Kroos.