07.03.2022
Frauen tragen Erfolg des Handwerks mit
HWK Münster: Umdenken in Gesellschaft für mehr weibliche Azubis
„Frauen tragen den Erfolg des Handwerks maßgeblich mit.“ Das hat Rosemarie Ehrlich, Vorstandsmitglied der Handwerkskammer (HWK) Münster, anlässlich des Internationalen Frauentags am 8. März betont. Unternehmerinnen, Meisterinnen, Managerinnen, Gesellinnen und Auszubildende fänden in der Wirtschaftsgruppe Handwerk vielfältige Karrierewege und Perspektiven, gerade in Zeiten des Fachkräftemangels. Ehrlich: „Viele Betriebe wünschen sich mehr Frauen im Handwerk.“
Auch im Kammerbezirk Münster sind Frauen in vielfältigen Positionen Leistungsträgerinnen. Rund 30 Prozent aller neuen Existenzen im Handwerk wurden 2021 von einer Frau gegründet. Jeder vierte aller Betriebe wird von einer Frau als Inhaberin, persönlich haftende Gesellschafterin oder Kommanditistin geführt. Im Handwerk sind etwa 75 Prozent der Unternehmen Familienbetriebe, in denen die Partnerin gemeinsam mit dem Mann an der Spitze arbeitet. Ehrlich ermuntert die Unternehmerinnen, sich auch verstärkt in der Handwerksorganisation einzubringen und die Selbstverwaltung des Handwerks mitzugestalten.
Der Frauenanteil bei den neu abgeschlossenen Ausbildungsverträgen im Münsterland und in der Emscher-Lippe-Region liegt bei 14 Prozent. Das Handwerk hat mehr als 130 Ausbildungsberufe; in den gewerblich-technischen Berufen bleiben die Frauen jedoch meist unterrepräsentiert. Weit oben in der Beliebtheitsskala der Berufe sind die kreativen und kaufmännischen Berufe. Auf Platz eins der Hitliste steht der Friseurberuf. In zehn Gewerken gibt es ausschließlich weibliche Azubis, vor allem Kosmetikerinnen und Schneiderinnen.
In der Weiterbildung setzt sich das Geschlechterverhältnis fort: 12 Prozent aller Meisterprüfungen und 17 Prozent aller Fortbildungsprüfungen vor der HWK werden von Frauen abgelegt. „Ziel des Handwerks ist es, noch mehr junge Frauen für eine Ausbildung in einem der vielseitigen Handwerksberufe zu gewinnen“, möchte Ehrlich ermutigen. Dazu sei ein breitflächiges Umdenken bei Eltern, Lehrern und der Gesellschaft angesagt.
Mit der zunehmenden Digitalisierung würden die körperlichen Belastungen in den Berufen geringer. Zugleich wachse der Bedarf an kreativen, kommunikativen und gestaltenden Fähigkeiten. Durch die Stärkung von MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) an Schulen könne das Interesse an technischen Berufen mehr geweckt werden, regt Ehrlich an. Auch Praktika trügen dazu wesentlich bei.
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Pressemitteilung vom 7. März 2022