17.04.2025

„Weichen stellen für Münster“

Forderungen der Wirtschaft zur Kommunalwahl 2025

Münster. – Die Wirtschaft in Münster sieht „dringenden Handlungsbedarf, um die Wettbewerbsfähigkeit der Stadt als Wirtschaftsstandort zu sichern“. Das zeigt sich besonders deutlich am Mangel an bezahlbarem Wohnraum, an fehlenden Gewerbeflächen sowie an der Stauproblematik auf den Straßen – insbesondere zu Pendlerzeiten, heißt es in einem Forderungspapier zur Kommunalwahl 2025, das heute (17. April) in der IHK Nord Westfalen in Münster vorgestellt wurde. „Weichen stellen für Münster“ lautet der Titel des Papiers, in dem neun Wirtschaftskammern, -verbände und -initiativen gemeinsam acht zentrale Forderungen an Politik und Verwaltung formuliert haben.

Stellten das Forderungspapier der Wirtschaft zur Kommunalwahl 2025 vor: (v.l.) Jan-Hendrik Schade, Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Münster, Sandra Wulf, Geschäftsführerin der Wirtschaftsinitiative Münster, Lisa Kittner, Geschäftsführerin der Initiative Starke Innenstadt, Uta Deutschländer, Vorsitzende ISG Bahnhofsviertel, Michael Radau, Vorsitzender im IHK-Regionalausschuss für die Stadt Münster, Dr. Fritz Jaeckel, Hauptgeschäftsführer der IHK Nord Westfalen, und Thomas Banasiewicz, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Münster.
Foto: IHK Nord Westfalen

„Münster braucht eine starke Führung, die Entscheidungen trifft und konsequent umsetzt“, betonte IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Fritz Jaeckel. Eine klare Führungsrolle des Oberbürgermeisters sei notwendig, um wirtschaftsfreundliche Rahmenbedingungen zu schaffen und den Standort zukunftssicher aufzustellen.

Die tragende Rolle der Unternehmen für einen stabilen kommunalen Finanzhaushalt unterstrich Thomas Banasiewicz, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Münster. Ihre Belange müssten deshalb mit Priorität berücksichtigt werden. „Die Stärkung der Wirtschaft sichert die Steuereinnahmen, die für Investitionen in Infrastruktur notwendig sind. Steuerliche Mehrbelastung für Unternehmen müssen zugleich vermieden werden“, sagte er. Zur Fachkräftesicherung sei ein Ausbau der Kinderbetreuung notwendig.

Um ihre wichtige Rolle für die Stadt Münster erfüllen zu können „benötigen Unternehmen aber auch den notwendigen Raum für wirtschaftliche Entwicklung“, erklärte Michael Radau, Vorsitzender im IHK-Regionalausschuss für die Stadt Münster. „Die Stadt muss konsequenter als bisher an der Sicherung und Entwicklung von Wirtschaftsflächen arbeiten, damit Betriebe wachsen und investieren können.“ Dies erfordere auch eine engere Zusammenarbeit mit Immobilienentwicklern und eine strategische Nutzung vorhandener Flächen.

Die Bedeutung einer lebendigen und gut erreichbaren Innenstadt hob Lisa Kittner, Geschäftsführerin der Initiative Starke Innenstadt, hervor: „Eine starke Innenstadt ist das Herz unserer Stadt. Projekte zur Steigerung ihrer Attraktivität müssen Priorität haben. Gleichzeitig gilt es, die Erreichbarkeit sicherzustellen und den Fokus stärker auf Sicherheit und Ordnung zu richten.“

Der Wohnraummangel entpuppt sich für die Wirtschaftsvertreter als zunehmende Belastung für den Standort Münster. „Fachkräfte, Auszubildende und Studierende brauchen bezahlbaren Wohnraum“, forderte Sandra Wulf, Geschäftsführerin der Wirtschaftsinitiative Münster. Beschleunigte Bauprozesse und die Förderung alternativer Wohnmodelle wie Mikroapartments sowie Wohnheime für unterschiedliche Zielgruppen seien essenziell, um Münster als attraktiven Standort zu erhalten.

In der Mobilitätspolitik sehen die Wirtschaftsvertreter ebenfalls großen Nachholbedarf. „Münster muss für alle erreichbar bleiben und braucht dafür kluge Mobilitätslösungen, um den großen Strom an Pendlern, Besucher und Wirtschaftsverkehren abzuwickeln. Dafür müssen alle Verkehrsträger berücksichtigt und klug miteinander verknüpft werden“, betonte Uta Deutschländer, Vorsitzende der Immobilien- und Standortgemeinschaft (ISG) Bahnhofsviertel. Der Ausbau von ÖPNV, Park+Ride-Angeboten und Radverkehr sei entscheidend, um nachhaltige und effiziente Mobilität zu fördern.

Die Notwendigkeit einer stabilen Energieversorgung unterstrich Jan-Hendrik Schade, Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Münster: „Technologieneutrale Wärmeplanung und die Förderung dezentraler Energieprojekte sind wichtige Bausteine für die Zukunft.“

IHK-Hauptgeschäftsführer Jaeckel betonte die Bedeutung dieser Forderungen für die kommenden Jahre: „Die Wirtschaft erwartet, dass die politischen Akteure diese Themen ernst nehmen. Nur mit einer starken Führung, zukunftsorientierten Konzepten und der aktiven Einbindung der Wirtschaft kann Münster weiterhin als attraktiver Wirtschaftsstandort bestehen.“

Stichwort: „Weichen stellen für Münster“

Neun Wirtschaftskammern, -initiativen und -verbände der lokalen Wirtschaft haben unter dem Titel „Weichen stellen für Münster“ acht zentrale Forderungen zur Kommunalwahl 2025 erarbeitet. Beteiligt sind: IHK Nord Westfalen, Handwerkskammer Münster, DEHOGA Westfalen, Handelsverband Westfalen-Münsterland, Industriegemeinschaft Münster, Initiative Starke Innenstadt, ISG Bahnhofsviertel, Kreishandwerkerschaft und WIN Wirtschaftsinitiative Münster.

 

Pressemitteilung vom 17. April 2025