„Wir begeistern durch unsere Technik und durch uns.“

10. Januar 2024 | Interview mit André Böckers, Geschäftsführer der Firma H. Wiegenstein – Nutzfahrzeuge, Land- und Baumaschinen in Ochtrup zum Thema "Attraktivität als Ausbildungsbetrieb"

Team Fachkräfte-Initiative der HWK Münster (hier stellvertretend Gisela Goos): Herr Böckers, Sie haben 25 Beschäftigte und bilden traditionell aus. Ihre jährlich drei bis vier Ausbildungsplätze im Beruf Land- und Baumaschinenmechatronik besetzen Sie zumeist problemlos. Woran liegt das?
 
André Böckers (im Bild oben rechts): Wir genießen hier in der Region einen guten Ruf als Ausbildungsbetrieb. Wir Geschäftsführer sind die besten Beispiele für die Qualität unserer Ausbildung und die Bindungsquote der von uns Ausgebildeten.

Fachkräfte-Initiative: Wie meinen Sie das genau?

Böckers: Nun, seit einem Jahr leite ich das Unternehmen zusammen mit Hendrik Düker und Frank Wissing. Wir haben es gemeinsam von unserem ehemaligen Arbeitgeber Hans-Werner Wiegenstein übernommen. Wir drei haben in diesem Betrieb unsere Ausbildung absolviert.

Fachkräfte-Initiative: Woran machen Sie die hohe Anziehungskraft als Ausbildungsbetrieb fest?

Böckers: In dieser ländlichen Region träumen natürlich viele Jungen davon, an Baggern, Raupen oder Landmaschinen zu schrauben. Das allein ist aber nicht der einzige Grund für die vielen Bewerbungen. Wir kooperieren seit langem mit den umliegenden Schulen und bieten Praktika in jeglicher Form an.
 
Fachkräfte-Initiative: Wie laufen die verschiedenen Praktika ab?
 
Böckers: Während der Schnupperphasen achten wir besonders darauf, unsere Gäste für unsere Technik zu begeistern. Ich selbst führe sie anfänglich persönlich durch alle Betriebsbereiche. Für ihre laufende Betreuung wähle ich dann geeignete Werkstattkräfte aus. Am Ende der unterschiedlich langen Praktika frage ich sie grundsätzlich nach ihrem zukünftigen Interesse an diesem Beruf.
 
Fachkräfte-Initiative: Wie gestaltet sich die Betreuung in der anschließenden Ausbildung?
 
Böckers: In der Ausbildungsphase setze ich die qualifizierte Betreuung fort: Ich stehe in Kontakt mit der Berufsschule und beobachte den Ausbildungserfolg unserer Nachwuchskräfte regelmäßig. Bei schulischen Schwierigkeiten schalte ich regionale Bildungsanbieter ein, die den Auszubildenden das theoretische Wissen für den erfolgreichen Berufsabschluss vermitteln.
 
Fachkräfte-Initiative: Welchen Schulabschluss setzen Sie für die Ausbildung voraus?
 
Böckers: Wir geben Interessierten unabhängig von ihrem Schulabschluss, ihren Noten oder ihrem Geschlecht eine berufliche Chance und fahren gut mit dieser Devise. Einige unserer Beschäftigten hatten anfänglich Schwächen in der Theorie und zählen heute zu unseren bewährten Fachkräften.
 
Fachkräfte-Initiative: Sie betonten gerade Ihre Offenheit für alle Geschlechter. Warum? Sie haben bisher ausschließlich männliche Auszubildende in der Werkstatt eingestellt.
 
Böckers: Das stimmt. Frauen haben wir bisher nur im Bürobereich ausgebildet. Das ändert sich jedoch bald. Wir haben kürzlich mit einer Fachoberschülerin einen Ausbildungsvertrag zur Land- und Baumaschinenmechatronikerin abgeschlossen. Sie wird die erste weibliche Auszubildende in unserem Werkstatt-Team sein. Elaine Rikhof (im Bild oben links) hat bei uns als Schülerin ursprünglich ein Praktikum im kaufmännischen Bereich absolviert. Dann aber interessierte sie sich stärker für die technische Ausbildung. Wir haben sie offensichtlich mit unseren spannenden Erfahrungen in der Werkstatt überzeugen können (lacht).
 
Fachkräfte-Initiative: Das hört sich klasse an. Wir wünschen Ihnen weiterhin alles Gute für Ihre Ausbildungsarbeit.
 
Böckers: Vielen Dank.


 www.wiegenstein-ochtrup.de


„Mein Interesse liegt bei den Landmaschinen.“

Interview mit Elaine Rikhof, zukünftige Auszubildende zur Land- und Baumaschinenmechatronikerin in der Firma H. Wiegenstein – Nutzfahrzeuge, Land- und Baumaschinen inOchtrup zum Thema "Attraktivität als Ausbildungsbetrieb"

Team Fachkräfte-Initiative der HWK Münster (hier stellvertretend Gisela Goos): Frau Rikhof, Sie beginnen demnächst eine Ausbildung zur Land- und Baumaschinenmechatronikerin in der Firma H. Wiegenstein – Nutzfahrzeuge, Land- und Baumaschinen in Ochtrup. Der Betrieb hat 25 Beschäftigte. Warum haben Sie sich für diesen Ausbildungsbetrieb und diesen Beruf entschieden?

Elaine Rikhof: Ich hatte innerhalb meines Besuchs der Fachoberschule für Wirtschaft ein einwöchiges Praktikum im kaufmännischen Bereich zu absolvieren. Wiegenstein liegt in der Nähe meines Wohnortes und ich hatte schon viel Gutes über die Ausbildung in diesem Betrieb gehört. Ich wollte auf jeden Fall in einem Unternehmen arbeiten, welches sich mit Technik beschäftigt, denn in diesem Bereich liegt mein eigentliches Interesse.

Fachkräfte-Initiative: Was haben Sie denn zuvor Gutes von Wiegenstein gehört?

Rikhof: Ich wußte, dass man in diesem Betrieb schon während des Praktikums viel selbst machen kann und während der Ausbildung ganze Projekte bearbeitet. Das Team dort ist jung. Es herrscht deshalb eine lockere Atmosphäre.

Fachkräfte-Initiative: Und wie ist es dann zu dem Praktikum in der Werkstatt gekommen.

Rikhof: Im Garten- und Landschaftsbau-Unternehmen meines Vaters habe ich schon früh mitgearbeitet. Dabei durfte ich auch an unseren Maschinen schrauben. So ist mein technisches Interesse gewachsen. Bei meinem Praktikum im kaufmännischen Bereich habe ich gefragt, ob ich zusätzlich in den Sommerferien für zweieinhalb Wochen die Arbeit in der Werkstatt erleben kann.

Fachkräfte-Initiative: Welche Aufgaben haben Sie in der Werkstatt übernehmen dürfen?

Rikhof: Ich habe – natürlich immer unter Anleitung eines Mitarbeitenden - beispielsweise Hydraulik-Schläuche angeschlossen, ich habe geflext, lackiert, eine Stoßstange gewechselt und eine Kupplung aus einem Trecker montiert. Die Arbeiten an den Landmaschinen haben mir mehr Spaß gemacht als an den Lastkraftwagen.

Fachkräfte-Initiative: Dann wünschen wir Ihnen für Ihre Ausbildung genauso viel Freude wie im Praktikum.

Rikhof: Davon bin ich überzeugt. Ich bin jetzt schon ganz gespannt darauf. Vorher werde ich aber noch mein Fachabitur abschließen. Nach der Gesellenprüfung plane ich dann direkt die Meisterschule zu besuchen.

Fachkräfte-Initiative: Da haben Sie sich ja viel vorgenommen. Auch dafür alles Gute.

Rikhof: Vielen Dank.


 www.wiegenstein-ochtrup.de