Ausbildungsbotschafter:innen öffnen "Türen"
10. Januar 2024 | Interview mit Personalleiterin Christina Schmidt und dem Auszubildenden und Ausbildungsbotschafter Leonard Jastram (20) vom Unternehmen MBH Maschinebau & Blechtechnik in Ibbenbüren zum Thema "Nachwuchs innovativ gewinnen"
Team Fachkräfte-Initiative der HWK Münster (hier stellvertretend Gisela Goos): Frau Schmidt, MBH Maschinenbau und Blechtechnik beschäftigt derzeit 240 Personen. Seit sechs Jahren entsenden Sie regelmäßig mehrere Ihrer jährlich bis zu zehn Auszubildenden für das NRW-Projekt „Ausbildungsbotschafterinnen und Ausbildungsbotschafter“. Das heißt, Ihre Nachwuchskräfte sprechen in Schulen und bei öffentlichen Veranstaltungen vor jungen Menschen über ihre praktische Berufsausbildung. Warum engagiert sich das Unternehmen so stark bei diesem Projekt?
Christina Schmidt (oben im Bild links): Unsere Ausbildungsbotschafter:innen öffnen uns die "Türen" zu Jugendlichen auf Augenhöhe. Sie haben wegen ihres jugendlichen Alters einfach den besseren Draht zur Zielgruppe und können sich zudem gut an ihre eigene Berufswahlphase erinnern.
Fachkräfte-Initiative: Wen wählen Sie für die Aufgabe als Ausbildungsbotschafter:in aus?
Schmidt: Wir sprechen für diese Einsätze gezielt Auszubildende im zweiten Lehrjahr an, die sich nicht scheuen, vor anderen zu erzählen. Auf diese Weise gibt es immer eine Handvoll Auszubildende, die für die Terminanfragen der Handwerkskammer freigestellt werden können. Gut ist die Vorbereitung dieser jungen Leute auf diese Rolle durch die Projektkoordinator:innen der Kammer.
Fachkräfte-Initiative: Herr Jastram, Sie sind einer dieser Botschafter:innen und gerade im zweiten Ausbildungsjahr zum Feinwerkmechaniker. Warum haben Sie diese Aufgabe übernommen?
Leonard Jastram (oben im Bild rechts): Ich bin dabei, weil ich gerne vor Schülerinnen und Schülern über meine spannende Ausbildung in diesem Betrieb berichte. Das hat aber auch mit meinen persönlichen Erfahrungen während meiner eigenen Schulzeit zu tun: Ich habe mein Abitur an einem klassischen Gymnasium abgelegt. Dort gibt es hauptsächlich eine berufliche Orientierung: den Blick auf das Studium! Erst durch meine Eltern erhielt ich den Anstoß zu einer handwerklichen Ausbildung.
Fachkräfte-Initiative: Frau Schmidt, welchen Effekt hat diese Form der Nachwuchs-Suche für MBH?
Schmidt: Die Bewerbenden werden oft über verschiedene Wege auf uns aufmerksam, denn wir treten mit Jugendlichen über eine Vielzahl an Instrumenten in Kontakt: So beteiligen wir uns an Ausbildungsmessen und Berufsrallyes, führen Betriebsbesichtigungen für Schüler:innengruppen durch, sind bei Social Media aktiv und bieten Praktika an. Bei all diesen Aktivitäten zur Nachwuchsgewinnung setze ich abwechselnd bevorzugt die Botschafter:innen ein. Sie sind eben einfach hervorragende ‚Türöffner:innen‘ für uns.
Fachkräfte-Initiative: Über den großen zusätzlichen Nutzen der Ausbildungsbotschafter:innen für MBH freuen wir uns natürlich sehr. Dann wünschen wir Ihnen zukünftig noch viele solcher für diese Aufgabe aufgeschlosssenen Auszubildenden.
Schmidt: Danke, wir sind zuversichtlich, weiterhin ein Teil unserer Auszubildenden für diese besondere Rolle begeistern.
Fachkräfte-Initiative: Und Ihnen, Herr Jastram, weiterhin viel Freude in ihrer Ausbildung und in Ihrer Rolle aus Ausbildungsbotschafter.
Jastram: Vielen Dank.
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